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Das Wunder der Cuxhavener Küstenheide



Ich bin eher zufällig auf die Cuxhavener Küstenheide gestoßen und mittlerweile bin ich froh, dass sie nicht den gleichen Bekanntheitsgrad wie die Cuxhavener Strände und Küste hat. Vereinfacht beschrieben ist sie ein sehr umfassendes, vielfältig beeindruckendes und eher durch zufälliges menschliches Wirken nebenher zum Naturschutzgebiet gewachsenes Gebiet.



Im weiten Küstenhinterland südlich von Cuxhaven beginnt sie, (anders als meine Bildreihenfolge hier) um mit einer ungewöhnlichen Pflanzenvielfalt und kleinen Sümpfen und Wäldchen durchzogen sowie von leicht hügeliger Sandbodenlandschaft begleitet, schließlich über ein steiles Dünenkliff bei Duhnen als Teil der Küstenlandschaft bis hinab zu den Salzwiesen an der Küste des Wattenmeers zu fließen.


Wo am Fuß von Ebbe und Flut mit seiner Welt der Zugvögel der Blick auf der Insel Neuwerk hängenbleibt, verlieren sich die Augen hingegen auf der Hochebene in einem leisen Rausch der Sinne, der direkt hinter dem durchquerenden Küstenradweg mit der mächtigen Sandklippe beginnt.




Ein stiller Zauber umgibt die Augen, Ohren und Nase durch die sehr lebendige Abwechslung von Kleinstlebewesen bis hin zu Wildpferden und den wie Auerochsen aussehenden Heckrindern. Sie leben auf dieser windgeprüften Hochebene eher unter den Bäumen und sind eher selten zu sehen. Dazwischen vom Seewind gebogene Birken inmitten der Heidekrauts, das sich immer noch im Wandel von restlichem Wirtschaftswald hinzu urtümlichen Mischwald befindet.



Der Blick nach hinten offenbart manchmal eine komplett andere Vegetation im Rücken als nach vorne. Dies resultiert aus der vielfältigen Nutzung früherer Generationen, die heute als Naturschutzgebiet sich selbst überlassen sind. Vielfalt ist hier sehr unmittelbar erfahrbar.



So wild das Gebiet auch scheint, es wurde durch vielfältige Nutzung durch Menschen über Jahrhunderte unwillentlich zum jetzigen Zauber der Heide zusammengefasst und letztlich auch von den Stürmen der Nordseeküste, die den Sand in Dünen lange Zeit vor sich hertrieb.


Und wer weiß schon, dass die Heide zusätzlich im Winter mit bräunlichen kleinen Blättern jedes Jahr das erste Mal blüht? Wenig beachtet wegen der unscheinbaren Farbe und dennoch so wunderbar wie das ganze Gebiet, ist die Pflanzenwelt ein kostbares Schmuckstück der Cuxhavener Küstenlandschaft.


Winter in der Küstenheide




Betörende Welt der Ruhe und Farben


Schade einerseits, dass die Cuxhavener Küstenheide so wenig bekannt ist und so gut andererseits, dass sie nicht überflutet und gestört wird vom sonnengeölten Menschenlärm und feindlichen Plastikflaschen. Gelegentlich sieht man andere Besucher von weitem, seltener gibt es direkte Begegnungen auf den Wegen. Es empfiehlt sich übrigens für den Verzehr selbst zu sorgen, da es hier weit und breit nur eines gibt: Natur. Keine Kioske. Kein Klo. Und was sofort auffällt: Es liegt hier nirgendwo Müll rum. Überhaupt nichts!



Wer genügend Zeit mitbringt und gute Schuhe, wird gerät sofort in die betörende Welt der Ruhe und vielfältig wechselnden Farben je nach Tageszeit, Wetter oder Jahreszeit. Ein Zauber, den wieder zu verlassen mir immer schwerfällt, auch wenn mich die natürliche Ruhe dieser Welt lange noch meiner Erinnerung begleitet.









Die Fotos entstanden bei drei Besuchen der Cuxhavener Küstenheide. Wer sich über weitere Details informieren möchte, kann dies sehr umfassend und detailliert, hier erledigen: https://www.touristik-cuxhaven.de/die-küstenheide/


Die Windbirke. So habe ich sie mir genannt.

Thomas Damson, Oktober 2021


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