Wer möglichst in Ruhe und ungestört von größeren Menschenansammlungen vorbeifahrende, große Schiffe in beeindruckender Nähe erleben möchte, dem sei die mittlerweile zu Cuxhaven gehörende kleine Gemeinde Altenbruch wärmstens ans Herz gelegt. Ein sich viele Kilometer hinziehendes, hübsches Straßendorf führt schließlich, genau dann, wenn man schon die Hoffnung aufgeben möchte, direkt zum Deich und an den Strand der Elbe. Darauf thront ein alter Leuchtturm, die Dicke Berta und weist heute aber nur noch den Radfahrern und Touristen den Weg.
Hier kommen viele Radfahrer auf dem Elbradweg vorbei, ein mittelgroßer Parkplatz muss den Autofahrern reichen und normalerweise ist das auch der Fall. Ein kleiner Campingplatz mit Deichrestaurant, das bei passendem Wetter seine große Terrasse öffnet und bei deutschitalienischer Küche und norddeutschem Kuchen den Blick auf den großen Elbestrom anbietet.
Und der Blick fällt links und rechts auf saftige und schier endlos weit wirkende Elbwiesen gleich hinterm Deich sowie auf den kleinen Hafen für Elbfischerboote und Krabbenkutter einschließlich weniger Sportboote.
Hier ist man auch zu Fuß dann schon direkt am kleinen Strandbad mit einigen Strandkörben und einer Leiter, die ins salzig kühle Wasser der Elbe führt. Irgendwo stehen noch Duschvorrichtungen frei im Wind. Zur Hauptsaison sind die Lebensretter anwesend und das wars dann schon – denn mehr brauchts hier nicht.
Denn hier gibt’s den weiten Blick, Wind, Möwen und die vorbeiziehenden großen Schiffe. Und Ruhe. Und genau deshalb ist Altenbruch der richtige Ort für kleine Familien, Rentnerpaare und sonstige und Schiffbetrachter, zudem es hier sowieso alle mutieren. Es reicht, sich niederzulassen und schon zieht die große Welt der Schifffahrt in ihrer ganzen Vielfalt und Mächtigkeit auf ihrem Weg in den Hamburger Hafen oder in den Nordostseekanal, brummend vorüber.
Die Einheimischen aus der Region kommen gerne auch von weiter her, weil hier die Welt noch so ist, wie sie mal war. In der Ferne sieht man Cuxhaven, auf der anderen Elbseite Otterndorf und gegenüber Schleswig-Holstein. Also mittendrin irgendwie und doch weit genug weg davon und alles beschaulich..
Altenbruchs kleines Zentrum liegt nicht ganz einen Kilometer weg vom Strand und wie jedes richtige Küstendorf birgt es ebenfalls die typisch rotgeziegelte, Küstendorfkirche, allerdings etwas versteckt hinter großen Bäumen.
Es gibt noch eine kleine Sparkasse, ein Hotel und ein Norddeutsches Restaurant. Und wo Touristen sind, gibt es auch nette Dinge zukaufen, in diesem Fall ist dies wirklich so, denn hier werden alte und auf alt gemachte Wohnutensilien von zwei Betrieben ausgestellt und verleiten Kenner und Neugierige zum lustvollen Stöbern.
Die heimliche Krönung des Ortskerns ist sicherlich der kleine Lebensmittelladen mit frischen Fischbrötchen, Kuchen und Kleinigkeiten – alles wird auf den drei kleinen Tischen vor dem Haus gegessen oder geht verpackt in der Tasche mit an den Strand.
Ein gemütlicher Ort, übersichtlich, freundlich und wenn Sie hinreichend suchen, finden Sie sicherlich jemanden, der Ihnen die Uhrzeit sagen kann.
Thomas Damson
AMWASSER fotoblog: Leben im Norden. Leben am Wasser. Von Sonne, Wind und anderem. Professionelle Fotografie. Ehrliche Geschichten. Das echte Leben.
Hallo Thomas, wieder einmal eine sehr nette Reportage von dir, mit beeindruckenden Fotos. Den Ort werde ich mir auf jeden Fall einmal anschauen wenn ich wieder in Deutschland sein werde. Beste Grüße aus Seattle, Eberhard R.