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Die ungestörte Schönheit Oldenburgs. Ist sie langweilig?

In meinen Oldenburger Tagen verspürte ich immer etwas Neid über das große Glück der Verschonung von Bomben des letzten Weltkriegs. Und eine Anfangs aufkommende Befürchtung möglicher Langeweile über so viel großflächige Eintönigkeit von baulicher Schönheit löste sich bald auf, als ich meine Wege abseits der gängigen Wege ging. Aber der Reihe nach…

Alles schön. Wunderschön!



Das romantische Weltbild von ebenmäßiger Schönheit.

Oldenburg ist geprägt von seiner großen Schönheit einer einst blühenden Adelsstadt. Viel alter Baumbestand in der Stadt und ein romantisch kleiner Ringgraben aus früherer Zeit zaubern mit den bunten, kleinen Tretbooten eine Stimmung, wie sie entspannter kaum sein könnte. Und wem quirlige Innenstadt zu trubelig ist, findet auch im den Parks, im Botanischen Garten oder dem 18 Hektar großen Landschaftsgarten Eversten Holz angenehmste Entspannung.




Die begehrtesten Einkaufs und Bummelstadt Niedersachsens durch die größte zusammenhängende Fußgängerzone Deutschlands.

Da Oldenburg von den Zerstörungen des zweiten Weltkriegs nahezu vollständig verschont blieb, konnte sich der seit dem späten Mittelalter stammende Stadtkern ungestört über die Jahrhunderte als quirliges Stadtquartier weiterentwickeln. 

Der Verkehr verschwindet auf angenehme Weise in Parkhäusern. Oldenburg scheint eine bequeme Fahrradstadt geworden zu sein.

Dazu wurde schon 1967 in der historischen Altstadt großräumig der komplette der Autoverkehr aus den Plätze und Straßen entfernt. So hat sich die wohlhabende Dienstleistungs- und Beamtenstadt mit hohem Studentenanteil zur begehrtesten Einkaufs und Bummelstadt Niedersachsens entwickelt - mitsamt einer Vielzahl von Kneipen, Restaurants und Cafés an nahezu fast allen Plätzen, Gassen und Straßen.






Das Oldenburger Schloss.









Abgesehen von dem eher hygienisch wirkenden Hafenbereich mit seiner eintönigen Kanalisierung des offensichtlich ungeliebten Flusses Haaren, direkt neben der Stadtbildprägenden Ofenstraße, fehlt zur langweiligen Perfektion eigentlich nichts. Oder?




Das Bahnhofsviertel: Meine Flucht aus der Langeweile.

Die Radfahrer-Tanke. Hier trifft sich die Oldenburger Sportbikeszene.
Ein Saunaclub darf hier nicht fehlen.

In dem glücklicherweise nicht gänzlich wegsanierten, ehemals typischen Bahnhofsviertel wird’s endlich spannender. Denn neben den großen, städtischen Kulturbetrieben an den eher noblen Stellen der Altstadt gibt es noch das „Theater Laboratorium“ noch das riesige „Kulturzentrum PFL“. Und zum Glück bereichert sich Oldenburg auch durch weitere, kleinteilige Kulturbetriebe in und um die „Kulturetage“.






Zusammen mit dem „GleisPark“ links des Hauptbahnhofs, gibt es neben sehr hochwertigen und großformatigen Graffitiwerken gleichzeitig einen lauschig sommerlichen Veranstaltungsbereich mit Loungecharakter, leckerer Getränkeauswahl und Bowls zum Zusammenstellen.





Der eigentliche Gleispark.





Die auch sehenswerten Urinale im Freien.

Und wen Street Food und Multifunktionale Projekte der Oldenburger Community interessieren, der sollte in der ebenfalls gut besuchten Markthalle reinschauen.




Ich stelle fest: Oldenburg ist eine entspannte Stadt, aber weit weg von Langeweile, wie ich befürchtet hatte und ich freue mich schon aufs Wiederkommen.

Meine Sommerlieblingsstelle in Oldenburg: Der schattige Tretbootverleih.

Fotografie und Text: Thomas Damson

 

AMWASSERfotoblog: Vom Leben im Norden. Leben am Wasser. Von Sonne, Wind und anderem. Professionelle Fotografie. Ehrliche Geschichten. Das echte Leben.

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